Das Problem
Experten wie der Leiter des Suchtzentrums am Universitätskrankenhaus Eppendorf, Prof. Dr. Thomasius, sind sich einig: „Je später Kinder über ein eigenes Smartphone verfügen, desto wahrscheinlicher ist ein reflexiver, die altersgerechte Entwicklung nicht beeinträchtigender Umgang damit.“ Kinderärzte und Kinderpsychologen warnen seit Jahren, dass eine zu frühe sowie übermäßige Nutzung digitaler Bildschirmmedien erhebliche negative Auswirkungen auf die physische und psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hat.
Nur: Eine Kindheit ohne Smartphone – ist das überhaupt noch möglich? Wie kann ich mich dem entgegenstellen, ohne mein Kind zum Außenseiter zu machen?
Gefahren
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Laut der aktuellen Studie von DAK und UKE sind bereits 6% der 10-17 jährigen mediensüchtig (das entspricht 1-2 Schülern pro Klasse). Knapp 30% dieser Altersgruppe haben ein problematisches Nutzungsverhalten von Social Media.
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Ob als Täter, Opfer oder Beobachter haben mit 61% weit über die Hälfte der Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren in Deutschland Erfahrungen mit Cybermobbing (2022: 59 Prozent, 2021: 51 Prozent – Quelle: Barmer). Die Nutzung von Smartphones in der Schule erhöht die Chance von Cybermobbing deutlich.
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Smartphones lenken SuS vom Unterricht ab – sogar dann, wenn sie ausgeschaltet sind. Dies ist seit 2017 als „Brain-Drain-Effekt“ bekannt und wurde in einer Meta-Analyse von einem Team um den Schulpädagogen Prof. Dr. Zierer von der Universität Augsburg im Jahr 2023 bestätigt.
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Die aktuelle Jugendstudie zeigt, dass Jugendliche mit einer hohen täglichen Bildschirmzeit am Smartphone deutlich mehr psychische Probleme haben. (Hinweis: Die Kausalität kann durch die Art der Studie nicht nachgewiesen werden). Das äußert sich auch durch einen hohen Anteil von Personen, die sich in psychische Behandlung begeben haben: Elf Prozent der Befragten - also mehr als jeder Zehnte - sind demnach wegen psychischer Störungen in Behandlung.
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Durch Challenges auf Social Media-Plattformen werden SuS u.a. zu Vandalismus animiert. Hierdurch entstehen in den Schulen nicht nur problematische Zustände (z.B. unbenutzbare Toiletten), sondern auch enorme Kosten.
Beispiel -
Laut einer Studie der Postbank aus dem Jahr 2023 verbringen 16-17 Jährige täglich im Schnitt ca. 9 Stunden im Internet. Die Leitline der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt für diese Altersgruppe eine max. Bildschirmzeit von ca. 2 Stunden.
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Die Kindheit verändert sich, sobald ein Kind ein eigenes Smartphone besitzt. Draußen spielen, rumtoben, klettern, sich Spiele ausdenken, mit dem Fahrrad in der Gegend herumfahren, skaten, rollern, Bücher lesen, malen, kreativ sein, Musik machen, Zeit mit Freunden und der Familie verbringen und sich auch einfach mal langweilen, für all das bleibt weniger Zeit und all das erscheint auch nicht mehr so interessant, denn die Alternativen auf WhatsApp, Instagram, TikTok, YouTube und unzähligen anderen Apps und Computerspielen sind so viel verlockender.
Wenn Kinder täglich Zeit vor einem Bildschirm verbringen, gehen automatisch viele wichtige Kindheitserfahrungen verloren.
Dabei ist aus neurobiologischer Sicht erwiesen, wie wichtig es für das ganze Leben ist, dass man als Kind ganz elementare Dinge lernt wie Mimik, Gestik, Sprache, Kommunikation, seine eigenen Gefühle zu kennen und zu benennen, sich selbst zu regulieren, sich selbst zu beruhigen, körperliches Lernen, Motorik, Interaktion mit anderen Menschen, Streiten, Verhandeln, Kompromissfindung, Empathie, sich in andere hineinzuversetzen, in andere Rollen zu schlüpfen, Perspektivwechsel vollziehen zu können, subtile Signale der menschlichen Kommunikation deuten zu können. All das erfährt das Kind im freien Spiel, im selbstbestimmten Spiel, in der realen Auseinandersetzung und Interaktion mit anderen realen Menschen und in der Natur.
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Das Selbstwertgefühl junger Menschen ist gerade im Alter von 10-14 Jahren sehr verletzbar. Ihre Identität entwickelt sich in dieser Phase, und durch Social Media werden sie aufgefordert, sich stark auf ihr Aussehen und die Art und Weise, wie andere sie sehen, wahrnehmen und beurteilen, zu konzentrieren. “Likes” und Follower sind die Währungen der Anerkennung, mit denen das Selbstwertgefühl steht und fällt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass junge Menschen bereit sind, immer extremere Photos zu posten und immer extremere Challenges einzugehen, um im Wettstreit um Aufmerksamkeit und Follower vorn zu liegen. Dies geht mitunter so weit, dass sie sich sogar in Lebensgefahr begeben.
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Grundschule sowie Unter- und Mittelstufe bilden die Grundlage für den schulischen Erfolg von Kindern.
Die ständige Ablenkung durch das Smartphone und das meist betriebene Multitasking (Hausaufgaben machen, nebenbei auf Nachrichten in Social Media antworten, Musik hören) ebnen aber den Weg für schlechtere Schulleistungen.
Immer, wenn es klingelt, vibriert oder aufleuchtet, reißt das Smartphone uns aus Gedankengängen, lässt es uns unsere derzeitige Tätigkeit oder Gespräche unterbrechen. Jede dieser Unterbrechungen kostet Zeit. Einmal rausgerissen, fällt es den meisten Menschen schwer, sich wieder auf ihre ursprüngliche Aufgabe zu konzentrieren. Die Fähigkeit, sich auf eine Sache ganz konzentrieren zu können, ist aber eine elementare Voraussetzung für eine erfolgreiche Schullaufbahn, eine abgeschlossene Lehre oder ein erfolgreiches Studium.
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Von Cybergrooming spricht man, wenn Erwachsene versuchen, Minderjährige dazu zu bewegen, sexuelle Handlungen an sich oder anderen vor der Webcam auszuführen oder Nacktbilder von sich zu verschicken.
Nach Angaben des Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs haben mehr als 15% der Kinder bis 14 Jahre im Internet schon sexuelle Belästigung erfahren.
Sexuelle Übergriffe erfolgen dabei meist über private Nachrichten in Chats, Messengern oder Communities. Der Erstkontakt wird oft über Online-Spiele hergestellt. Opfern von sexueller Belästigung fällt es meist schwer, sich zu offenbaren. Daher erfahren Eltern oft viel zu spät, was passiert ist.
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Wenn unsere Kinder im Straßenverkehr auf ihr Smartphone starren, statt auf den Verkehr zu achten, gefährden sie ihr Leben. Dies betrifft Fußgänger ebenso wie Radfahrer. Dennoch kann man täglich Kinder und Jugendliche beobachten, die einhändig Fahrrad fahren, während sie mit ihrem Handy beschäftigt sind oder die als “Smombies” Straßen überqueren und sich selbst und andere damit gefährden.
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Produktbeschreibung
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Produktbeschreibung
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Fehlende Wörter, falsche Satzstellungen, weniger Freude am Gespräch: Sprachentwicklungs-störungen bei Kindern nehmen zu. Die Zahl von Heranwachsenden mit Defiziten sei in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, teilte die KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover unter Berufung auf Daten ihrer Versicherten mit.
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Morgens stundenlang die Schulbank drücken und nachmittags an Smartphone oder Laptop hängen: Der Alltag vieler Kinder ist erschreckend bewegungsarm. Eine Krankenkasse warnt vor den Folgen.